Der Palliativausweis für den Notfall.

Im Ernstfall muss es oft ganz schnell gehen. Oft kann sich der Betroffene selbst gar nicht mehr äußern, manchmal können auch Angehörige nicht alle Fragen zu Medikamenten, behandelnden Ärzten oder gar dem letzten Willen des Patienten beantworten. Vor allem nicht, wenn sie in einer anderen Stadt leben. Für die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes wird es künftig einfacher, Entscheidungen im Sinne des Patienten zu treffen. Unsere Experten der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) haben in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Neveling und dem Sana Klinikum den „Remscheider Palliativausweis“ entwickelt. Als Vorbild diente die Stadt Essen: Dort wurde bereits ein solcher Ausweis eingeführt, mit dem man gute Erfahrungen gemacht hat.
Der Ausweis in Signalfarbe hat die Größe eines Impfausweises und passt somit in jede Brieftasche. Er enthält Informationen zur Krankheit, zu Allergien, zum behandelnden Gesundheitsteam, zum gesetzlichen Betreuer und den nächsten Angehörigen. Er ist für Patienten mit einer rasch fortschreitenden und unheilbaren Erkrankung, denen es wichtig ist, dass eine Behandlung auch im Notfall so erfolgt, wie Sie es ich wünschen.

Der behandelnde Palliativarzt der Station im Krankenhaus, der Onkologe, der Hausarzt oder der SAPV-Arzt stellt den Ausweis gemeinsam mit dem Patienten aus. Der Palliativausweis ist kein Ersatz für eine Patientenverfügung. Dennoch gilt der letzte Wille. Daher ist der Ausweis auch nur mit einer Unterschrift und einem Stempel ein offizielles, rechtsgültiges Dokument.